Bisher war das Wetter einfach unangenehm schön. Diese Nacht sollte sich das nun endlich ändern und es fing an zu regnen. Das tolle 200$-Zelt macht schon bei leichtem Regen schlapp und ist von Innen genauso feucht wie von Außen. Uns bleibt nix anderes übrig als kurz nach 6 (wir brauchen keinen Wecker, denn wir haben Zoey) aufzustehen und die Flucht zu ergreifen.
Das trübe Wetter passt gerade richtig um mal etwas mehr im Auto zu sitzen und den Park abzufahren. Unser erster Stopp ist der “Tower Fall”.
Wir sind ja von Oregon mit Wasserfällen verwöhnt, aber der hier gibt sich doch ganz gut Mühe hübsch auszusehen.
Auf der Karte ist der “Patrified Tree” (ein versteinerter Sequoia-Baum) die nächste Sehenswürdigkeit. Awesome! Damit der Baum nicht weglaufen kann hat er einen Zaun bekommen. Wir fahren lieber schnell weiter und hoffen endlich mal einen Grizzlybär zu sehen.
Noch ein Wasserfall. Das Besondere hier ist, dass das Wasser von oben nach unten fließt.
Es wird immer grauer und regnet wieder. Frank hat eine gute Idee: wir sollten was essen gehen. Wir wählen zwischen “Casual Dining” und “Fressbude” spontan die billigere Variante und essen irgendwas undefinierbares und trinken eklige Schokolade. Wir besuchen noch schnell das Visitor Center um die Wettervorhersage für die folgenden Tage zu bekommen. Zoey kreischt vor Freude und zieht wieder mal alle Blicke auf sich. Es werden interessante Videos gezeigt, in welchem Parkbesucher in atemberaubenden artistischen Vorführungen zeigen wie man sich von einem Hirschgeweih oder einen Bison hochheben lässt.
Ein Blick auf dem Parkplatz zeigt wer hier regiert. Das Tourie-Nest “Mammoth Hot Springs” war eines der ersten Forts in der Yellowstone Gegend und dient heute nur noch der Fütterung und Pflege der Touristen.
Eine Hirschdame zeigt ihre Sexy Kurven. 90-60-90. Wir können Ralf nur mit Mühe im Auto behalten.
Wir fahren weiter zurück bis Gardiner, dem nächsten Touristennest am Nordeingang um mal beim Super 8 Hotel die Internetgeschwindigkeit zu testen. Auch der Wetterbericht im Internet behauptet es wird bald besser. Auf dem Weg zum Nordeingang sehen wir noch ein paar Pronghorn-Kurzhalsgiraffen.
Pronghorn-Weibchen. Sie hat fast Zoeys Wimpern.
Pronghorn-Männchen. Er hat fast Franks Hörnchen. Aber immer noch kein Grizzly zu sehen.
Zurück in Mammoth schauen wir uns die nächste Attraktion an, die Hot Springs. Bei dem Sauwetter wird an Farben gespart, dafür sieht alles noch nebliger aus als üblich. Ralf ist trotzdem bereit für die nächsten 5000 Bilder. Seine Kamera-Akkus lädt er neuerdings in der Hosentasche. Wir möchten lieber nicht wissen, welche Steckdose er da benutzt.
Damit man auch hier nicht versehentlich in einen kochenden Topf tritt, sind wieder hübsche Holzbrücken gebaut wurden. Es kann losgehen! Damit das jetzt nicht zu langweilig wird, ist jedes zweite Bild ein stinkender Dreckhaufen und das jeweils andere von uns. Was ist euch eigentlich lieber?
Das ist keine alte explodierte Zementfabrik, sondern eigentlich Kalkablagerungen. Ein kompliziertes Rohrsystem welches heimlich von der Nationalparksverwaltung gelegt wurde, bringt heißes Wasser nach oben auf den Berg und die Ablagerungen hinterlassen verschieden große Wannen zurück, über das sich das Wasser in Kaskaden nach unten zurück zur versteckten Lavapumpe bewegt. Das Ergebnis erinnert etwas an Pamukale in der Türkei, nur stinkt es hier schöner.
Ein seltenes Bild. Frank und Ralf haben keine Kamera in der Hand!
Nun nochmal die dampfenden Kalkbadewannen.
Ralf hat hier unter dem Asphalt nach Trüffeln gesucht.
Es gibt auch eingefärbte Wannen.
Melanie hats am besten, denn sie kann ja nix riechen. Und niemand merkt, dass Zoey’s Windel voll ist bei dem Gestank!
Man sieht den Bäumen an wie gut das heiße Wasser tut! Von den Hinweisschildern lernen wir, dass der pH-Wert des Wassers zwischen Zitronensaft und Batteriesäure liegt.
Zoey stört der Gestank nicht, sie ist wie immer glücklich wenn sie herumgetragen wird.
Über die Zeit haben sich an den Austrittstellen des Wassers teils beachtliche Kalkhaufen gebildet. Dieser hier ist bestimmt 15 Meter hoch!
So, fast geschafft. Wir haben den ganzen Bereich mehrfach fotografiert und hoffen das ein brauchbares Bild dabei ist. Zoey sieht immer noch nicht Müde aus.
Das Licht wird schlechter, also jetzt nur noch HDR-Bilder.
Ralf vergleicht eines seiner Körperteile mit dem Ding auf dem nächsten Bild. Ich hab vergessen wovon er gesprochen hat:
Ohne Worte!
Zoey nimmt etwas Feintuning am GPS-Tracker vor.
Hier sieht man gut wie riesig die Haufen geworden sind und nochmal wie toll danach die Bäume wachsen.
Endlich! Ein Pinkfarbener Grizzlybär.
Das letzte Bild von den Badewannen, versprochen!
Es wird langsam finster, es ist Zeit in die Eishöhle zurück zu ziehen. Dort erwartet uns auch eine hübsche Überraschung: das Zelt hat dem Nieselregen nicht standgehalten und statt einem Sprung in den Schlafsack erwartet uns eine Nasse Matratze. Zum Glück haben wir dem Billigzelt nicht vertraut und das kleine Wetterfeste Outdoor-Zelt eingepackt. Dieses bauen wir im großes Zelt auf und ab jetzt ist kuscheln angesagt. Wie die Sardinen in der Öldose liegen wir aufgereiht und versuchen beim Wenden im Schlaf nicht den Nachbarn mit dem Ellebogen zu erschlagen. Dafür ist es diese Nacht stickig Warm und wir bekommen Kopfschmerzen! Das nenne ich Urlaub!
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